PSU-Kräfte aus dem HSK im überörtlichen Einsatz
Im Katastrophengebiet im Kreis Euskirchen, dass besonders stark von den Überflutungen der Hochwasserkatastrophe betroffen war, waren auch fünf Kräfte des PSU Teams HSK (PSU=psychosoziale Unterstützung für Einsatzkräfte) im Einsatz. Das HSK- Team war auf
Anforderung der Bezirksregierung Arnsberg im Rahmen der psychosozialen Unterstützung (PSU) gemeinsam mit 25 weiteren Kräften aus Hamm, Dortmund, Soest und Unna für die Betreuung und der psychischen Stabilisierung von rund 300 Einsatzkräfte nach Euskirchen gereist.
Da es für die psychosoziale Unterstützung von Einsatzkräften in dieser Größenordnung noch kein Konzept gibt, galt es zunächst, die einzelnen Einheiten anzufahren und Kontakt zu den Führungs- und Einsatzkräften aufzunehmen.
Das Team aus dem HSK war vorwiegend in der Gemeinde Kall eingesetzt. In vielen Gesprächen wurde das Ausmaß der psychischen Belastung deutlich. Die Einsatzkräfte waren zum Teil tagelang von ihren Familien getrennt oder halfen, wie ein Löschzugführer sagte „tagsüber der betroffenen Bevölkerung und räumten abends ihre eigenen überfluteten Wohnungen aus“. Die Geschwindigkeit der Überflutung machte hilflos.
Was zunächst wie ein normaler Hochwassereinsatz aussah, entwickelte sich binnen Minuten zu einem Szenario, dass selbst erfahrene Einsatzkräfte vor fast unlösbare Probleme stellte. „Wir waren ausgerückt um vollgelaufene Keller auszupumpen“, so wurde u.a.
berichtet, „als die Flutwelle unser Feuerwehrhaus 2,50 Meter unter Wasser setzte und unsere
Privatautos davonschwammen“.
Die Angst um die eigenen Familienangehörigen und das eigene Hab und Gut überkam die Einsatzkräfte, die aber trotzdem weiter funktionieren mussten.
Wichtig war dem Team aber im Besonderen auch die Situation in den Jugendfeuerwehren.
So konnten wichtige Hinweise an den Krisenstab weitergegeben werden, der nach
eigenen Aussagen an diese Personengruppe noch nicht gedacht hatte.
Aufgrund dieser Informationen soll nun ein Konzept zusammen mit Kinderpsychologen zur Betreuung der Kinder und Jugendlichen erstellt werden. Ein toller Erfolg.
Neben den Gesprächen mit Einsatzkräften, gab es aber auch Kontakte zur Bevölkerung. „Mit
unseren lila Einsatzwesten wurden wir schnell als Notfallseelsorger identifiziert“ weiß der
stellvertretende Teamleiter des HSK PSU Team Eduard Emmerich zu berichten.
„Viele Menschen bedankten sich erst für unsere Anwesenheit, bevor sie uns ihr Herz ausschütteten. Selbstverständlich haben wir auch diesen Menschen zugehört und versucht, ihnen zu helfen“.
Der Bürgermeister der Gemeinde Kall lud das Team „als wichtigste und bislang einzige Informationsquelle die ich habe“, ein, um sich über die Lage in der Bevölkerung zu informieren.
Die Eindrücke die die PSU Kräfte bekamen, waren bedrückend. Erfreulich aber, dass die Menschen nach den Gesprächen wieder Lachen konnten und nach vorne schauten.
Damit die PSU Kräfte ihre Eindrücke, Gedanken und Gefühle verarbeiten können, treffen sie sich ebenfalls zu einem Nachgespräch im kollegialen Rahmen.